DAS ANTHROPONYMISCHE REPERTOIRE DES DIWANS DER ABCHASISCHEN ZAREN

 

Amitschba G. A.

 

 

In der mittelalterlichen georgischen historischen Literatur ist ein kleiner anonymer Aufsatz erhalten geblieben, die in der Wissenschaft als "Chronik der abchasischen Zaren" oder "Diwan der abchasischen Zaren" bekannt ist. Das Denkmal stellt eine genealogische Liste der frühmittelalterlichen Herrscher und Zaren Abchasiens dar.

 

Der „Diwan der abchasischen Zaren" wurde im letzten Viertel des X. Jahrhunderts auf Initiative des ersten "Zaren der Abchasen und Kartvelen" Bagrat III., des Sohnes des Gurgen Bagrationi, des Herrschers des oberen Teils von Tao (in Südgeorgien) und Guranducht, der Tochter des abchasischen Königs Georgij II. (929- 957) verfasst.

 

Der Aufsatz wurde in jener Zeit als Manifest-Deklaration betrachtet und zur Legalisierung des Anspruches von Bagrat III. mütterlicherseits  auf den Thron des Abchasischen Zarenreichs bestimmt.

 

Der "Diwan der abchasischen Zaren" hat als eine Urquelle seine Vor- und Nachteile, auf die wir hier eingehen werden. In diesem Artikel wird nur kurz das anthroponymische Material, genauer gesagt die persönlichen Zarennamen des Denkmals (Diwan) behandelt.

 

"Die Chronik" hat insgesamt zwölf persönliche Namen aufbewahrt: Anos, Bagrat, Barnuk, Georgij, Ghosar, Dmitrij, Konstantin, Leon, Theodor, Theodosij, Phiniktios, Justin. Sie gelten als Namen der einundzwanzig Zaren des frühmittelalterlichen Abchasiens des V.-IX. Jh.¹

 

Unter diesen abchasischen Namen sind Eigennamen örtlicher, iranischer und griechisch-byzantinischer Herkunft vorhanden. Einige von diesen Zarennamen im Text des "Diwans" sind mit Beinamen und Titeln verbunden; sie sind mit kurzen Auskünften über einzelne Zaren usw. versehen.

 

Im "Diwan" ist der erste abchasische Zar unter dem Namen Anos bekannt. Der Männername Anos ist auch in der byzantinischen landwirtschaftlichen Enzyklopädie des X. Jahrhunderts "Geoponika" überliefert, wo es geschrieben steht, dass ein gewisser Fischer Namens Anos ein spezielles Lockmittel zum Fang der grösseren Flussfische verwendet hat.² Jedoch ist die griechische Herkunft des Namens Anos immerhin fragwürdig.

 

Aller Wahrscheinlichkeit nach, ist dieser Name seiner Herkunft nach mit den iranischen Sprachen verbunden. Forscher weisen in diesem Zusammenhang auf folgendes hin. Im Altpersischen an – ausa (an-auśa), Mittelpersischen nos (noś), pahlewischen Anos (anoś), Neupersischen anusch/anuscha, Sogdischen noschak (nośak), Awestischen anaoscha (anaośa) , Ossetischen anus/anos bedeuten entsprechend: "der Unsterbliche", "Lebenselixier", "der Gesegnete", "der Ewige", „der Unvernichtbare" usw.³ Somit ist Anos ein iranischer Name abchasischer Adaptation, hat eine durchsichtige Sinnstruktur - "ewig", "unsterblich", folglich kann man ihn mystifizierten Namen zuschreiben.

 

Der Name des zweiten abchasischen Königs ist im "Diwan" in der Form Ghosar (Jaosar) gegeben. In anderen Quellen kommt er nicht vor. Hat keinen wissenschaftlich festgestellten Ursprung (Etymon), obwohl seine iranische Herkunft ausser Zweifel stehen soll. Es ist bekannt, dass die Wörter asar und sar, eines von denen wahrscheinlich Bestandteil in der Struktur des Namens Ghosar (Jaosar)  ist, oft als Komponent iranischer Namen vorkommen: Gulsar - "Blumengarten", Sarina - "die Goldene", asar - aswar (ossetisch) "Schrecken", "Angst" usw. Das iranische Wort asar "Feuer" jedoch, das auch als ein Personenname vorkommt, wird im Persischen selbst als "der Feurige" begriffen. Und im Neupersischen bedeutet asarachsch "das Blitzen des Feuers", " der Blitz"4.

 

Der Personenname des dritten abchasischen Zaren im "Diwan" wird in georgischer Form Istwine angeführt, was wahrscheinlich zum griechisch-römischen Namen Justin - "der Gerechte" - zurückgeht. Jerusalemer Patriarch des XVII. Jahrhunderts Dositheos schreibt diesen Namen des abchasischen Königs in der Form Justinian5.

 

Im "Diwan" ist der Name des vierten Zaren Abchasiens in der Form Phiniktios fixiert. Der Patriarch Dositheos schreibt "Philiktos"6. Dieser Name ist in anderen Quellen nicht überliefert. Aller Wahrscheinlichkeit nach ist er griechischer Abstammung, obwohl seine Nomogenese wissenschaftlich nicht festgestellt ist.

 

Nach dem "Diwan der abchasischen Zaren" heisst der fünfte Zar Abchasiens Barnuk. Der Patriarch von Jerusalem Dositheos schreibt diesen Namen des abchasischen Zaren in der Form Koporuk7. Der byzantinische Chronograph Theophanes der Beichtvater (760-818) zeugt davon, dass im VII. Jahrhundert einer der lasischen Zaren auch Barnuk hiess.8 Und der Mönch des VII. Jh. Theodosius von Gangr übermittelt den Namen des lasischen Königs in der Form Lebarnuk/Lebarnikios9.

 

Unserer Meinung nach, gehört Barnuk zu den ureigenen abchasisch-adygischen historischen Namen. Im abchasischen Raum kam der Name wahrscheinlich in der Form Barnykw (Barnyk°) oder Barnychw (Barnych°) vor.

 

Im Personennamen Barnuk geht der Wortstamm bar (barn) wahrscheinlich auf das altabchasische Wort a-bra/a-bar "Stein", "Fels" zurück (abachu/abrachu - "Fels", "Grat"; abyrlasch/abarlasch "Perle", wörtlich "weisser Stein", Byrzha/Barzha (Toponym) "Steinbrücke" usw.).

 

Dieses Wort bar/byr -"Stein" ist  auch Wortstamm  im Namen des abchasischen mythischen Helden und Gottesbekämpfers Abra-skil/Abar-skil. Im Ganzen wird dieser Name als "Sohn des Steines" etymologisiert10.

 

Das zweite Element des untersuchenden Namens uk/nuk betrachten wir als  adygisch, und retrospektiv - als einen allgemeinen adygisch-abchasischen patronymischen Formanten kua (k`ue/k`ua), der "Sohn" bedeutet.11 Er bildet adygische und einige altabchasische Familiennamen: Adichua/Adikuaa, Kanchua, Hatchua. Es sei auch bemerkt, dass im "Diwan" der Wortstamm bar/barn mit der Form des Formanten ku kombiniert wird, die mehr charakteristisch für die moderne adygische Sprache ist (schebetyk`u). Und für die kabardinische Sprache ist bekanntlich die Form kua/k´a charakteristisch (Uerdeschyk´ue).12

 

Somit geht der im "Diwan" erwähnte Personenname eines der Herrscher des frühmittelalterlichen Abchasiens Barnuk/Barnyk´), unserer Meinung nach, auf den abchaso-adygischen ethno-linguistischen Raum zurück und wird als "Sohn des Steines" ("vom Stein","vom Grat") verstanden. Familiennamen, sowie mystifizierte Personennamen, deren Wortstamm der Apellativname Stein (achahü), Fels (achra, abachu) zugrunde liegt, kommen auch heutzutage im aktiven anthroponymischen Fonds der Abchasen vor (Chahuba/Chahubia, Abachuba/Abychuba, Achra, Abachu u.a.).

 

Der Name des neunten abchasischen Zaren - Theodor ist im "Diwan der abchasischen Zaren" in der georgischen Form Theodore gegeben. Die heutige abchasische Lautung - Tedra, Tidora (Thedra, Thidora).

 

Dmitrij ist der Name des sechsten, dreizehnten und neunzehnten Zaren Abchasiens. Im Denkmal (Diwan) sind zwei Formen seiner Schreibweise überliefert: Dimitri und Demetre.

 

Theodosij ist der Name des siebten, zwölften und zwanzigsten Zaren Abchasiens. Im "Diwan" wird er in der Form Theodosi angeführt, in anderen georgischen Chroniken kommt auch die Variante "Thevdosi" vor.

 

Konstantin ist der Name des achten, zehnten und sechzehnten Zaren Abchasiens. Im "Diwan" sind zwei seine Formen bekannt: Konstantin und Konstantine.

 

Im "Diwan" ist Leon der Name des elften und achtzehnten Zaren Abchasiens. Wird im Denkmal (Diwan) in gleicher Form - "Leon" - angeführt. In anderen georgischen Aufsätzen kommt auch die Form "Levan" vor.

 

Im "Diwan" gilt Georgij als der Name des vierzehnten und siebzehnten Zaren Abchasiens. Auf der Liste der abchasischen Zaren wird er in der georgischen Aussprache als "Giorgi" - angegeben.

 

Bagrat ist im "Diwan" der Name des fünfzehnten und einundzwanzigsten Zaren. Im Dokument wird ohne Formänderungen "Bagrat" gegeben. Im abchasischen werden  neben Bagrat, auch Bagarat und Bagrant gebraucht. Die Familiennamen Begrät -"Begretov" und Badschirat "Begiretov" sind, laut Mitteilung von D.N. Kokow, in den Dörfern Chods und Koschehabl der Adygeischen Republik notiert.

 

Das Denkmal (Diwan) fixiert auch einige Beinamen in Verbindung mit den offiziellen Namen. Dabei bestimmt es manchmal sogar die Motivation der Benennung des einen  oder anderen Denotats mit dem Beinamen. So nennt der „Diwan“ Georgij I., Sohn des Leon II., mit dem aus zwei Komponenten bestehenden Anthroponym – „von Agtsep“ (im Original – Giorgi Agt´sepeli)  und erklärt,  dass Agtsepi ihm als Eigentum  gegeben und weshalb er Georgij von Agtsep genannt wurde.13 Diese  geographische Charakterisierung des Abchasischen Zaren bestätigt auch die "Chronik von Kartli".14

 

Den letzten abchasischen Zaren Theodosij nennt der „Diwan“ auch mit dem Beinamen - „Theodosij der Blinde“ (im Original – Tval damt´svari -„ausgebrannte Augen“). Jedoch teilt das Denkmal (Diwan) in diesem Fall nichts von der Herkunft des Beinamens „der Blinde“ mit. Inzwischen ein anderes historisches Werk des XI. Jahrhunderts -„Chronik von Kartli“, den Beinamen des Königs Theodosij („der Blinde“) mit einem anderen georgischen Synonymwort – mtsukhare („der Dunkle, Blinde“) - wiedergebend, beschreibt ziemlich ausführlich Ereignisse, bei denen Theodosij durch seinen leiblichen Bruder Dmitrij erblindet wurde.15

 

Im „Diwan der abchasischen Zaren“ wird Bagrat I., Sohn des Dmitrij II., ohne einen Beinamen genannt. Und „Chronik von Kartli“ nennt denselben König mit dem Eigennamen und dem Beinamen – „Bagrat der Verbannte“. Dieser Beiname wird darin mit dem griechischen Terminus exoria in georgischer Form gegeben – eksoriakmnili, d.h. „der Exorzierte“, „der Verbannte“. Dabei beschreibt auch das Denkmal (Diwan) die Umstände der Verbannung des Zarensohnes in die Byzanz.16

 

Der „Diwan“ nennt den abchasischen Zaren Konstantin II. (VII-VIII) auch ohne einen Beinamen. Auf seinem bleiernen Hängesiegel das in Pizunda gefunden wurde, ist er in griechischer Schrift als Konstantinos Abasgias – „Konstantin von Abchasien“17 - tituliert.

 

Im „Diwan“ wird der Name des jenen Bagrats (eines der Söhne des Georgij II.) überhaupt nicht erwähnt, der nach den Mitteilungen der „Chronik von Kartli“, unter seinem abchasischen Beinamen Tschala  bekannt war (in der Verbindung mit dem georgischen Titel mepe – „Zar“ – Tschala-mepe – „Zar-Tschala“), d.h. „der Kraftlose“, „der Erschöpfte“, „der Ermüdete“.18

 

Aus allem dargelegten lassen sich einige Schlussfolgerungen ziehen. Im „Diwan der abchasischen Zaren“ kann man den Personennamen Barnuk als einen der historischen abchaso-adygischen Namen betrachten, den man als „Sohn des Steines“ etymologisieren kann. Er war seinerzeit auch im benachbarten Lasika verbreitet.

 

Die Namensgruppe – Anos “Unsterbliche“, Ghosar, Bagrat „Gottesgabe“, die in der abchasischen Zarendynastie gebräuchlich war, steht anscheinend, ihrer Herkunft nach, mit Sprachen der Iranischsprachigen Völkern in Verbindung.

 

Die Mehrheit der Namen der Angehörigen der abchasischen regierenden Dynastie , die im „Diwan“ erwähnt sind, sind griechisch-römischer Herkunft. Ihr Bedeutungsinhalt ist in der wissenschaftlichen Literatur gut bekannt: Georgij – „Landmann“/“Ackerbauer“, Theodor- „Gottesgabe“, Theodosij – „dem Gott gewidmete“, Dmitrij – „Mutter Erde“, Justin – „der Gerechte“, Konstantin – „der Beständige“, Leon – „Löwe“, Phiniktios. Die Etymologie des letzten Namens ist noch nicht festgestellt worden.

 

Das quantitative Vorherrschen der griechisch-römischen Namen in der Anthroponymie der regierenden Kreise des frühmittelalterlichen Abchasiens ist keine zufällige Erscheinung. Vom IV.-V. Jh. unserer Zeitrechnung, infolge der Bildung und Erstarkung des Oströmischen (Byzantinischen) Reiches an der Ostküste des Schwarzen Meeres, dominiert die griechisch-byzantinische Kultur und die Ideologie des orthodoxen Christentums, wodurch allmählich der Prozess der Verdrängung des iranischen Einflusses aus Kolchida stattfindet. Infolgedessen werden christliche kanonische Namen obligatorisch und offiziell, vor allem für die hochgestellten Weltlichen und Geistlichen, auch in der Peripherie des Byzantinischen Reiches, darunter in Abchasien.

 

Zugleich ist offensichtlich, dass die örtliche christliche Organisation jedoch nicht völlig die Situation im Bereich der Anthroponymie beeinflusste. Damit ist anscheinend das Vorhandensein in der abchasischen regierenden Dynastie neben den griechisch-römischen auch einige örtliche (Barnuk) und iranische (Anos, Ghosar, Bagrat, Guranducht) Namen zu erklären.

 

Trotz der Mangel an Quellen, kann man retrospektiv vermuten, dass auch nach der offiziellen Bekehrung der Abchasen zum Christentum (VI Jh.) in breiteren Kreisen der Bevölkerung immer noch eine grosse Anzahl ureigene Namen, darunter auch heidnische, erhalten geblieben waren.

 

Vom Standpunkt der Intensität des Gebrauchs und des Ansehens der im „Diwan“ erwähnten Namen her,  sei darauf hingewiesen, dass einige von ihnen  - Anos, Ghosar, Philiktos, Justin, Barnuk, Theodor – jeweils nur einmal, d.h. mit minimaler Häufigkeit vorkommen. Zu den prestigeträchtig-memorativen und wohlklingenden Namen kann man Theodosij, Konstantin, Georgij, Bagrat, Dmitrij, Leon zuschreiben. Sie wurden von Generation zu Generation mit Eigennamen der Enkel und Urenkel berühmter Vorfahren weitergegeben. So sieht man laut „Diwan“ und einigen anderen Denkmälern, dass man den Enkel des Bagrat I., der Sohn des Konstantin III. (893-929), zu Ehren des Grossvaters Bagrat nannte (Bagrat – Konstantin- Bagrat). Der zehnte Zar der Abchasen Konstantin – der Sohn des Theodor, wurde nach dem Namen des Grossvaters väterlicher Linie – des achten Zaren, der auch genauso hiess – benannt (Konstantin - Theodor – Konstantin). Der andere abchasische Zar – Georgij II. - nannte einen seiner Söhne nach dem Namen seines Vaters, d.h. Konstantin (Konstantin – Georgij – Konstantin). Dieser Brauch abchasischer Zaren trat in gewissem Masse gegen die Alltagskultur des Volkes.

 

In abchasischer Realität war es nicht gebräuchlich, den Sohn mit dem Namen des Vaters zu nennen. Dies kommt auch im „Diwan der abchasischen Zaren“ nicht vor.

 

Der Familienname oder dynastischer Name abchasischer Herrscher wird im Denkmal (Diwan) nicht erwähnt, mit der Ausnahme von einem einzigen Anthroponym, in dem der Personenname Bagrat mit dem dynastischen Namen der georgischen Zaren – Bagrationi verbunden wird.

 

Die Komponentenstruktur der meisten Personennamen des „Diwans“ ist einfach, eingliedrig. Zugleich fixiert das Denkmal (Diwan), wie bemerkt, auch einige Beinamen in Verbindung mit offiziellen Namen. Dabei wird manchmal sogar die Motivation der Benennung durch den Beinamen definiert. In solchen zweigliedrigen anthroponymischen Formeln wie Georgij von Agtsep und Theodosij der Blinde ist das Kernkomponent der Personenname, und das zweite Element stellt entweder einen nicht erblichen Beinamen dar – der Pseudotitel von der Toponym-Definition von Agtsep, oder einen situativen Beinamen vom negativ markierten „der Blinde“.

 

Im „Diwan der abchasischen Zaren“ ist eine dreigliedrige anthroponymische Verbindung vorhanden: „Bagrat Bagrationi, Sohn von Gurgen“. Hier ist die Komponentenaufstellung so normiert: mit dem Personennamen Bagrat, der die Präposition einnimmt, wird an zweiter Stelle der dynastische Name Bagrationi verbunden, dann werden beide Komponente zusammen, mit Hilfe des patronymischen Formanten Sohn – „dse“ mit dem postpositionellen Vatersnamen Gurgen verbunden.

 

Im „Diwan“ kommen auch Namen einiger Zaren vor, deren zweite Beinamen oder Titel nur in anderen Quellen vorkommenn (Konstantin von Abchasien, Bagrat der Verbannte u.a.). Offensichtlich diese und andere morphologisch geformte Hilfselemente der Nennung dominieren hauptsächlich in der präfamiliären Epoche. Nach der Bildung der Familiennamen werden zweigliedrige Nennungen in der Regel mit der Formel normiert: Personenname plus Familienname und manchmal – in rückwärtiger Reihenfolge. Allgemein kann man vermuten, dass in präfamiliärer Zeit abchasische Herrscher das genitivische Exo-Ethnonym Abasg und den darauf gebildeten Titel Abasgias „Apsnyt°i“, d.h. „von Abchasien“ als dynastischen Namen benutzten.

 

 

Bemerkungen

  1. 1. Amitschba, G.A. Abchasien und Abchasen der mittelalterlichen georgischen narrativen Quellen. Georgische Texte ins Russische übersetzt, Vorwort und Kommentare von G. A.Amitschba  /Abchasia i abchasy srednevekovych grusinskich povestvovatelnych istochnikov. Grusinskie texty na russkij jasyk perevel, predisloviem i primechanijami snabdil G. A. Amitschba/, Tbilissi, 1988, S. 23-24.

  2. 2. Geoponika. Byzantinische landwirtschaftliche Enzyklopädie des X. Jahrhunderts. Einführung, Übersetzung aus dem Griechischen und Kommentar von E. Ä. Lipschiz, / Geoponiki. Visantijskaja selskochosjajstvennaja enziklopedija X veka. Vvedenie, perevod s gretscheskogo i kommentarij E. Ä. Lipschiz/, Moskau-Leningrad, 1960, S. 298.

  3. 3. Abaev, V.I. Historisch-etymologisches Wörterbuch der ossetischen Sprache.I. /Istoriko-etimologitscheskij slovar osetinskogo jasyka.I./, Moskau-Leningrad, 1958, S. 168-169;

  1. 4. Abaev, V.I. Historisch-etymologisches Wörterbuch der ossetischen Sprache.I. /Istoriko-etimologitscheskij slovar osetinskogo jasyka.I./, Moskau-Leningrad, 1958, S.96.

  2. 5. Takajschvili, E. Was enthielt die so genannte Geschichte Abchasiens des Zaren Bagrat, die der Jerusalemer Patriarch Dositheos   in seiner Geschichte der Jerusalemer Patriarchen verwendete /Tschto sodershala v sebe t.n. Istorija Abchasii zarja Bagrata, kotoroj polsovalsja Jerusalimskij Patriarch Dosifej v svoej Istorii Jerusalimskich patriarchov/  (In: „Drevnjaja Grusija  (Zeitschrift)), P., Tiflis, 1913. S. 47-48.

  3. 6. > 5, S. 48.

  4. 7. > 5, S. 48.

  5. 8. Georgika. Mitteilungen der byzantinischen Schriftsteller über Georgien. /Svedenija visantijskich pisatelej o Grusii.T.IV. Vyp. 1/, Tbilissi, 1952, S. 105.

  6. 9. > 8, S. 49-56.

  7. 10. Salakaja, Sch.Ch. Das abchasische Volks-Heldenepos /Abchasskij narodnyj geroitscheskij epos/, Tbilissi, 1966, S. 123.

  8. 11. Pschibiev, I.Ch. Familiennamen und Personennamen der Tscherkessen /Familii i litschnye imena tscherkesov /, Tscherkessk, 1976, S. 4.

  9. 12. Kokov, D.N. Fragen der adygeischen (tscherkessischen) Anthroponymie (Forschungen und Wörterbuch) / Voprosy adygejskoj (tscherkesskoj) antropOnymii (Issledovanie i slovar/, Naltschik, 1973, S. 162.

  10. 13. Amitschba, G.A. Abchasien und Abchasen der mittelalterlichen georgischen narrativen Quellen. Georgische Texte ins Russische übersetzt, Vorwort und Kommentare von G. A. Amitschba /Abchasia i abchasy srednevekovych grusinskich povestvovatelnych istochnikov. Grusinskie texty na russkij jasyk perevel, predisloviem i primechanijami snabdil G. A. Amitschba/, Tbilissi, 1988, S. 23.

  11. 14. >13, S.60.

  12. 15. >13, S. 13, S. 70-72.

  13. 16. > 13, S.59.

  14. 17. Lekvinadse, V.A. Hängesiegel des Konstantins des Abchasischen. Sammelband der Aspiranten und wissenschaftlicher Nachwuchsmitarbeiter /Vislaja petschat Konstantina Abchasskogo. Sbornik statej aspirantov i molodych nautschnych sotrudnikov. I, N 25/, Tbilissi, 1955, S.404.

  15. 18. Amitschba, G.A. Abchasien und Abchasen der mittelalterlichen georgischen narrativen Quellen. Georgische Texte ins Russische übersetzt, Vorwort und Kommentare von G. A. Amitschba /Abchasia i abchasy srednevekovych grusinskich povestvovatelnych istochnikov. Grusinskie texty na russkij jasyk perevel, predisloviem i primechanijami snabdil G. A. Amitschba/, Tbilissi, 1988, S.72.